Montag, 17. Dezember 2018

Gemeinde-Haushaltsplan 2019

Bei zwei Gegenstimmen wurde der Haushaltsplan der Gemeinde für 2019 genehmigt.
Mir waren Neuverschuldung in Höhe von 2,5 Mio Euro entschieden zu viel (seit 2016 nehmen wir jedes Jahr neue Schulden auf - bis dahin wurde jährlich eine halbe Mio abgetragen).
Dem Vertreter der Grünen waren es zu wenig neue Schulden. Er bemängelte, was er immer bemängelt, nämlich das zu wenig für Umweltschutz, Biotope und hauptamtlich-Grüne ausgegeben wird. Naja, so ist deren Programm eben.
Meine kurze Rede heute:
"Der Kämmerer einer Gemeinde kann sicherlich Nichts für die Höhe eingeplanter Schulden, er verwaltet in unserem Auftrag die Finanzen der Gemeinde – und das macht der Kämmerer der Gemeinde Goldenstedt auch gut.
Es ist eher die Verantwortung des Rates, unsere Verantwortung, in welcher Höhe Schulden aufgenommen werden – oder teilweise vielleicht nicht einmal unsere Verantwortung sondern die, verantwortungsloser Landes- und Bundesregierungen, die uns mit teuren Verpflichtungen überhäufen.
Momentan haben wir in unserem schönen Land Rekordsteuersätze und -einnahmen, aber es gibt so etwas wie Konjunkturzyklen, schlechtere Zeiten folgen IMMER auf solche Hoch-Zeiten. Und in Blütezeiten Schulden zu machen, in der Hoffnung das sie in schlechteren Zeiten zurückgezahlt werden können, ist (wenn man es hart formulieren will) ein Verbrechen an der Zukunft.
Es mag ja sinnvoll sein, in Kitas, Kigas und Schulen zu investieren. Es sind allerdings originäre Landes- und Landkreisaufgaben, wenn wir diese Investitionen übernehmen, dann wäre es deren Aufgabe uns die Kosten zu erstatten.
Aus diesen Gründen kann ich dem vorgelegten Haushalt NICHT zustimmen."

Mittwoch, 28. November 2018

Brief an die GSP

Ich diskutiere ja grundsätzlich sehr gern. Am Liebsten schriftlich, weil ich dann genauer lesen und Worte abwägen kann.
Andere Meinungen finde ich auch durchaus spannend. Mit EINER Ausnahme: Wenn sie zu überheblich daher kommen. Leider gehört Überheblichkeit zum deutschen Nationalcharakter. Wir meinen immer, es besser zu können und zu wissen.
Extrem momentan. Alle Völker, außer wir, machen Alles falsch. Ungarn - böse. Briten - böse. Russen - böse. Polen - böse. USA - böse. Italien - böse. Etc. pp.
Heute war ich auf einem Vortrag der Gesellschaft für Sicherheitspolitik zu den Zwischenwahlen in den USA.

Konnte mir nicht verkneifen anschließend einen Brief zu schreiben.

Zunächst: Vielen Dank, für die guten Vorträge, die im Normalfall in Ihrer Verantwortung durchgeführt werden.

Auch heute war der erste Teil des Vortrages sehr informativ. Ich hatte mich vorher nie intensiver mit dem US-Wahlsystem und der Struktur der US-Regierung befasst, da bin ich jetzt um Einiges klüger.
Was mich allerdings immer irritiert ist die Neigung von uns Deutschen anderen Völkern vorschreiben zu wollen was sie zu denken und zu wählen haben.
Das Wahlsystem der USA hat Donald Trump zum Präsidenten gemacht - damit müssen wir umgehen. Es bringt uns nichts, zu spekulieren "was passiert, wenn Trump schlecht träumt? Beginnt er dann einen Weltkrieg?" - einige seiner Vorgänger haben ganze Weltregionen in Brand gesetzt, teilweise mit Hilfe erwiesener Lügen (BinLaden wurde mit saudischem Geld finanziert und saß in Pakistan - Saddam Hussein hatte keine Massenvernichtungswaffen - und Libyen war unter Gaddafi stabiler als heute - Syrien, bevor wir  Assad stürzen wollten und dafür IS bewaffneten übrigens auch). DAS war nicht Trump.
Egal, ob die US-Amerikaner Trump oder Clinton wählen ist deren Entscheidung.
Ob die Russen Putin und die Ungarn Orban und die Franzosen Macron möchten - wir haben das zu respektieren.

Das ein Hamburger davon überzeugt ist, das urbane Gesellschaften dem ländlichen Raum Vieles voraus hätten - verständlich.
Für Deutschland weiß ich nicht, ob es zutrifft das Berliner und Bremer gebildeter sind als Oberbayern oder Franken (oder Südoldenburger) - Sachsen schneidet regelmäßig z.B. sehr gut ab in Studien zur schulischen Bildung.
Solche Dinge brauche ich in Vorträgen eines Wissenschaftlers einfach nicht.

Ich bin kein Trump-Fan, er ist ein teils ungehobelter New-Yorker. Aber wirklich unberechenbar ist er nicht - und etwa die Hälfte der US-Amerikaner steht hinter diesem Präsidenten. Auch ein Teil der urbanen Bevölkerung, auch einige Schwarze, Schwule, Frauen, Transgender, Behinderte, Kranke, Abgehängte, Jugendliche, was auch immer.
Warum kann man so etwas nicht einfach respektieren?

Nächstes Mal wird es um "Fake-News" gehen.
Ganz großes Thema.
Falschmeldungen oder n.t. (Ente) sagte man früher. Gab es immer, wird es immer geben.
Ob es "Ausschreitungen in Chemnitz" sind, "systematische Hetzjagden" - oder ob es irgendwelche "Pizzabäcker-Affären um Mrs. Clinton" sind - oder Massenvernichtungswaffen im Irak (das kostete immerhin einigen zehntausend Menschen das Leben) - oder irgendwelche Chemtrail- und Impf-Horrorgeschichten.
Es gibt sie. Es gab sie immer und wird sie immer geben.
Was kann man dagegen tun?
Es gäbe zwei mögliche Strategien.

Die erste mögliche Strategie:
Bildung. Umfassende Bildung - ein Bildungssystem, das diesen Namen verdient. Das kostet Disziplin und Arbeit. Leistung. Ganz schlimme Sache heutzutage (übrigens hauptsächlich Dank der urbanen Eliten, die gerade in Deutschland Leistung ganz schlimm finden). Und ich meine umfassende Bildung - keine ideologische Schulung. Humboldt statt Marx. Goethe statt Gender.
Die zweite mögliche Strategie:
Zensur. Eine beliebige Stelle entscheidet, welche Nachrichten verbreitet werden - und was "Fake-News" ist.
Das schützt zwar nicht vor Falschmeldungen (die gab es wie gesagt immer und wird es immer geben), aber es monopolisiert die Meldungen. Man kann sich dann davor schützen, dass Fake-News enttarnt werden. Dinge, wie eine Kölner Sylvesternacht bleiben dann, was sie bleiben sollten: Ein lokales Ereignis. Keiner Meldung wert.

Was will man jetzt machen?
Erwiesene Falschmeldungen unter Strafe stellen?
Ab welchem Umfang? 
Unter Reservisten höre ich oft, dass die Berichte der Presse über militärische Themen oder Vorträge etc. nicht immer ganz der Wahrheit entsprechen. Kann man dann die Journalisten zu Millionenstrafen verurteilen?

Ich glaube nicht, dass ich eine Reporterin ohne Grenzen brauche um anschließend einschätzen zu können welche Meldung vertrauenswürdig ist - und wo es sich um "Fake" handelt. Oder wo nur falsche Bewertungen zugrunde liegen (wie am heutigen Tag wenn ich daran denke, dass u.a. die Subsidiarität "was vor Ort entschieden und geregelt werden kann geht dem Wasserkopf nichts an - und die Zentralmacht soll möglichst klein gehalten werden" gegen die repräsentative Demokratie (die nie bedeutete das man als Bürger alle Verantwortung nach Berlin oder gar nach Brüssel oder New York verlagert, und dort entschieden wird wie viel Wasser meine Klospülung verbrauchen darf) ausgespielt wurde).
Ich freue mich aber darauf, dass sicherlich auch wieder relevante Vorträge im Jahresplan 2019 stehen werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Ralf Fennig (weiß, hetero, Mann, evangelikal, ländlich geprägt, ungebildet)

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Drei Gespräche mit Neuheiden und Agnostikern

Drei Gespräche mit Neuheiden und Agnostikern
(wer Widersprüche findet, der darf sie behalten)

(zur Unterscheidbarkeit setze ich wörtliche Rede von mir in Klammern - wörtliche Rede des Anderen in Anführungszeichen)

I.
(Wir müssen die christlich-jüdische Kultur erhalten) "wir hatten nie eine christliche Kultur in Deutschland. Es waren IMMER mehr die germanischen/keltischen/slawischen/baltischen Elemente, römisches (teilweise wird behauptet: germanisches) Recht und griechisches Denken!"
(aha - halten wir also fest: Eine christliche Kultur gab es noch nie in Deutschland)

II.
"Die tausend Jahre Mittelalter waren ein christliches Zeitalter und dadurch dunkel, brutal und schrecklich" (aber viele Kulturleistungen kommen aus dieser Zeit - die größten und schönsten Kirchen, alte Burgen, Anfänge deutscher Literatur,...) "aber zum Beispiel die Frauenrechte wurden abgeschafft, bei den Germanen hatten Frauen einen hohen Stellenwert" (bei den Katholiken kniet man sogar vor einer Frau - sogar schon im Mittelalter (wenn auch damals noch nicht so lang)) "ja, aber Priesterinnen dürfen sie nicht werden, und in der Öffentlichkeit spielten sie auch keine Rolle!" (gut, alte Germaninnen durften Wahrsagen etc. - aber auf dem Thing hatten sie auch Nichts zu melden. Und welche Rolle sie in Wallhalla hatten weiß ich nicht genau - vielleicht Bier zapfen?) "Und das Mittelalter war total intolerant - man musste Christ sein oder Jude, sonst gab es nichts, die Heiden waren total tolerant" (kann schon sein, dass sie es waren. Allerdings konnte man sich in beiden Gesellschaften den sozialen Erwartungen der Sippe oder des Dorfes kaum entziehen, Individualismus ist relativ neu). "Du bist ein Kreuzritter, wenn Du so redest, ein ganz intoleranter Kerl, der das Mittelalter verherrlicht" (Danke gern.)
(halten wir fest: Das Mittelalter war tausend Jahre lang christlich geprägte Gesellschaft)

III.
"Am heutigen Zustand sieht man, wohin uns das Christentum mit seiner Menschenfreundlichkeit geführt hat" (was ist denn heute christlicher als vor 200 Jahren?) "Aber die Christen sind es doch, die die ganzen Migranten in das Land holen wollen. Außerdem sorgt diese Ideologie dafür, dass wir nicht mehr verteidigungsfähig sind!" (waren es nicht gerade die Kreuzritter, die uns vor dem Islam verteidigt haben? Oder die Christen Karl Martell und Eugen von Savoyen?) "Das waren ja keine Christen sondern die waren noch germanisch geprägt" (Aha - also war das Mittelalter nicht christlich?)
(halten wir fest: Egal wie christlich unsere Kultur mal war - JETZT ist sie weniger christlich)

Resümee
Natürlich war Deutschland nie eine Nation, in der sich Jeder aus vollem Herzen Jesus Christus anvertraut hat. Stimmt.
Aber wir hatten 1000 Jahre christliche Kultur, die uns zu dem machte, was wir Ende des 19. Jahrhunderts (dem Zenit unserer Kultur, deren Verdienste wir immer noch verfrühstücken) waren.
1914 ging diese Hochkultur zur Schlachtbank - und seit 1918 stirbt sie. Rote, Braune, Rote und Grüne Sozialisten haben diese Kultur unterminiert - und was Merkel jetzt vollzieht ist der finale Todesstoß.
Wenn wir unsere Demokratie retten wollen - dann müssen wir die Verdienste dieser Kultur retten. Rechtsstaatlichkeit, Bildung, Subsidiarität, Sozialstaatlichkeit, - nur auf diesem Boden kann Demokratie gedeihen.


Samstag, 29. September 2018

Thesen zur Digitalisierung

Thesen zur Digitalisierung

I. Alles, was im menschlichen Leben auf dieser Welt WIRKLICH Relevanz besitzt, ist „analog“ oder „zwischenmenschlich“ (ober zwischen Mensch und Gott).
II. Insofern ist Erziehung, die zur Lebenstüchtigkeit führen will, ebenfalls zwischenmenschlich und/oder analog.

III. Deshalb KANN die digitale Welt nicht Mittel der Erziehung sein.

IV. Die digitale Welt ist da sinnvoll, wo sie das Leben von Erwachsenen vereinfacht. Digitale Medien und Bildschirme können Arbeiten erleichtern oder abnehmen.

V. In der Erziehung / Bildung geht es darum Arbeitsgänge zu erfahren und zu durchleben, es geht nicht darum, sie Kindern und Jugendlichen zu erleichtern oder sie ihnen abzunehmen. Allenfalls geschieht eine Assistenz durch den Erzieher – diese muss aber zwischenmenschlich erfolgen, weil sie genau passend sein muss (nichts abnehmen darf, was Kinder/Jugendliche zumutbar selbst können).

VI. Wer die analoge Welt beherrscht und in ihr lebenstüchtig ist wird als junger Erwachsener an keiner digitalen Herausforderung scheitert.

VII. Ein digitaler Unterricht macht an EINER Stelle Sinn:
Im Sekundarbereich – dort wo es um einen echten EDV- und Programmierunterricht geht. Das kann in wenigen Wochenstunden sinnvoll sein. Nur das, und nur in wenigen Wochenstunden.

Und noch ein paar Worte zu den Möglichkeiten des "digitalen Lernens"

Eines brachte mich zum Nachdenken, die Schilderung von begeistert rechnenden Grundschülern vor Rechen-Lernprogrammen bei denen es darum geht sich virtuelle Belohnungen zu errechnen.
Das ist wenigstens ein Argument, dachte ich. Da rechnen sie wirklich noch Dinge – und machen das gern.
Ja, kann man „mal“ machen. Hin und wieder. In einer Vertretungsstunde oder am letzten Tag vor den Ferien o.ä.
Grundsätzlich allerdings gelten die obigen Thesen auch da.
Und grundsätzlich – natürlich „triggert“ so etwas das Belohnungszentrum.
ABER:
Das Belohnungszentrum ist ein Gewohnheitstier. So eine kleine virtuelle Belohnung ist mal nett, nur wird man keine 30 Schulstunden in der Woche vor dem PC ernsthaft Vokabeln lernen oder Rechenaufgaben lösen um drei virtuelle Bockwürstchen mehr als der Sitznachbar zu haben.
KANN also nur zeitweise funktionieren. Irgendwann merken Kinder dann auch, das Counter-Strike doch cooler ist und das Belohnungszentrum mehr triggert als der Matheblaster.
Wenn sie dann nicht gelernt haben, auch mal fleißig zu „pauken“ wenn es keine virtuelle Belohnung mit Sternchenexplosion und großem Tusch gibt – sondern merken „das Lernspiel kann dauerhaft mit anderen Spielen nicht mithalten – und analog pauken ist noch langweiliger“ - dann bleibt dem Lehrer kein Mittel mehr.

Arbeit KANN schön sein, aber auch die schönste Arbeit ist manchmal langweilig.
Das lernt man als Kind. Nennt sich „Frustrationstoleranz“. Man „beißt sich auch mal durch“. Per aspera ad astra. Dann kommt auch wieder ein neuer Tag oder eine Stunde mit dem Lieblingsfach, die sinnvoll und spannend erlebt wird. Obwohl auch da kein virtueller Tusch ertönt sondern nur wieder ein Lehrer was erklärt.
Und wenn mal Alles doof ist, mit dem Lernen, kommt immer noch irgendwann die Pause.

DAS ist ein Erfahrungswert, der ein Stück Lebenstüchtigkeit vermittelt.
Und das diese Lebenstüchtigkeit bei vielen „Azubis“ und Studenten noch(???) nicht vorhanden ist – das liegt auch an der Schattenseite der virtuellen Welten, die DAS nicht verlangen.
Da blinkt und rattert, da dudelt und spielt immer was. Drei Dinge auf einmal – und wenn es nicht gefällt klickt man ganz schnell weg.

Und ja – auch ich spiele Computerspiele, ich besitze auch eine Spielkonsole (zugegeben – eine Alte, PS 2) und ich weiß wovon ich schreibe, bin kein alter, frustrierter Sack, der nur nicht weiß was die verrückte Jugend da treibt. So weit ist es mit mir noch nicht. ;)

Dienstag, 25. September 2018

Leserbrief zur Entschuldigung der Kanzlerin

Wenn Frau Merkel sich bei den Deutschen entschuldigen möchte werde ich hellhörig. Das verspricht ein interessantes Thema zu sein. Was allerdings dann dahinter steht – das ist eher peinlich für die Kanzlerin.
Worin bestand der "Skandal Maaßen"?
a) der Chef einer Bundesbehörde äußert sich zum Erkenntnisstand seiner Behörde zu einem bestimmten Vorgang, der durchaus in sein Ressort gehört (hier: Rechtsextremismus - "nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz gab es in Chemnitz keine "Menschenjagden"").
b) Ein Amtsleiter trifft sich mit Vertretern aller Parteien und Fraktionen um mit diesen über Fragen seines Fachgebietes zu reden - am Seltensten mit der AfD. Diese seltenen Treffen sind aber "schlimm"(??)
Deshalb (so denken zumindest SPD und CDU) muss er seinen Posten räumen. Und zwar zumindest nicht auf einen besseren Posten.
Was lernt man daraus?
Zu a) wenn sich Vertreter einer Behörde zu Sachlagen äußern (selbst wenn es Ermittlungsbehörden des Innenministeriums sind) ist Sinn dieser Äußerung offenbar nicht: Die wahrheitsgemäße Aufklärung der Bevölkerung - sondern: Die politische Unterstützung der Regierung aus einer Behörde.
Zumindest wenn es nach dem Verständnis der linken Hälfte der Koalition geht.

zu b) nach Auffassung besonders der SPD und CDU ist parteipolitische Neutralität bei Behörden unerwünscht.

Dieser Interpretation hat sich die Kanzlerin mit ihrer Entschuldigung offensichtlich vollumfänglich angeschlossen.
Man kann Herrn Maaßen (nach dem regierungsamtlich gesteuerten "Shitstorm" gegen ihn) nur alles Gute wünschen.
Vielen Dank an seine Wahrheitsliebe - und die Hoffnung nicht aufgeben das auch weiterhin deutsche Behörden ihren Dienst tun, unabhängig davon ob Erkenntnisse politisch gewünscht sind oder nicht.

Leserbrief zur "Bundeskanzler Kohl Straße"

Manchmal werden Politiker von der Geschichte überrollt. So wie Helmut Kohl im Herbst 1989, als die Bürger der DDR zum ersten Mal (heute wieder) für Demokratie und eine volksnahe Politik, schließlich dann auch für die deutsche Einigung (wer benötigt zwei Demokratien auf deutschem Boden?) auf die Straße gingen.
Der Dank für die Einheit gehört allein den mutigen Demonstranten aus Leipzig – und auch aus Dresden und Chemnitz, denen man damals vorwarf sie seien Staatsfeinde und Meckerfritzen ohne echte, eigene Ideen. Gut, Parallelen sind (wie immer) rein zufällig.
Dennoch habe auch ich für eine Bundeskanzler-Kohl-Straße gestimmt. Und das aus voller Überzeugung.
Warum?
Helmut Kohl war einer von den „Rechten“, vor denen sich jetzt Dr. Koch und Norbert Krümpelbeck so fürchten. In der ersten „Flüchtlingskrise“ 1992/93 (als gerade halb so viele kamen wie 2015 – und immer noch doppelt so viele wie 2017) hat er das Grundgesetz modifiziert (Artikel 16 a) und faktisch die Grenzen für einen weiteren Zustrom geschlossen. Daneben hat seine Regierung großzügig für die finanzielle Ausstattung heimatnaher Flüchtlingslager gesorgt. Das genaue Gegenteil also von dem, was seine politische Erbin heute treibt.
Er hat zwar das „Projekt Euro“ gestartet, aber mit der klaren Ansage das jeder europäische Staat für seine eigenen Schulden haftet. Ein „Target-2-Saldo“, durch das Deutschland Exporte in Höhe von fast 1 Bio Euro auf Pump verkauft hat (ob sie je an die Bundesbank erstattet werden? Es würde mich wundern), wäre mit ihm noch nicht denkbar gewesen.
Insofern sei ihm diese Ehrung gegönnt. Eine „Bundeskanzlerin-Merkel-Straße“ wird es allerdings mit meiner Stimme in Goldenstedt sicher nicht geben.

Donnerstag, 6. September 2018

AfD-Aussteigerbericht - hier rockt die Wahrheit!

Ja, wir wissen Alle:
- Björn Höcke hat in einer Rede mal "1000" gesagt. Das hat uns Alle schockiert und lässt uns fassungslos zurück.
- selbiger Herr Höcke erdreistete sich (völliger Irrsinn) in einer deutschen Talkshow mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne aufzukreuzen.
- und wir sind Alle erschreckt darüber, dass sich AfD-Politiker mit Rang und Namen davon distanzieren, wenn unsere ehrenwerte Bundestagsvize-Präsidentin anlässlich einer AfD-Versammlung gemeinsam mit gewaltbereiter, aber ehrenwerter, Antifa hinter einem Banner "Deutschland, Du mieses Stück Scheiße" her trottet.
- Gauland hat sogar mal behauptet das nicht jeder Deutsche zwischen 1933 und 1945 eine Ausgeburt der Hölle war. Er verurteilt nur die Nazis und deren Ideologie - aber stellt damit in den Raum, dass es vielleicht sogar berechtigte Trauer auf Deutscher Seite geben kann.
Wir wissen es, dass ist die völlig falsche Einstellung, wenn es darum geht dieses ehemals erfolgreiche Modell "Bundesrepublik Deutschland" nachhaltig zu zerstören. Die AfD ist mit diesen Einstellungen ein rechter Bremsklotz.

Aber unabhängig von diesen Dingen, die Allen bekannt sind - und von denen sich aufrechte, brave Demokraten angewidert abwenden, enthülle ich hier neue Fakten, die belegen warum die AfD beobachtet gehört. Nicht nur vom Verfassungsschutz sondern von jedem Bürger. Jeder sollte genau hinschauen!

So weiß ich:
- dass viele Spitzenpolitiker die deutsche Autobahn nicht nur nutzen sondern auch das schlimme Wort "Autobahn" in persönlichen Gesprächen einsetzten. Ein Wort, von dem wir schon seit dem Eva-Hermann-Skandal wissen: DAS geht gar nicht.
- dass es in Nürnberg (Ihr wisst: Stadt der Reichsparteitage) und München (in der NS-Zeit "Hauptstadt der Bewegung") nicht nur AfD-Untergliederungen gibt, sondern auch viele AfDler in diesen Städten schon geredet haben.
- ich kenne Gegner der Jagd und Vegetarier, die AfD wählen. Wie man weiß: Zwei Punkte, in denen sie Hitlers Einstellung kopieren.
- ich kann belegen, dass führende AfD-Politiker ähnliche Sanitäranlagen nutzen, wie dies auch führende Nazis taten. Unter Anderem: Duschen, Badewannen, WCs, Waschbecken.

Kurz: ich bin im Besitz vieler INTERNER und bislang nicht öffentlich gewordener Informationen von dieser angedeuteten Brisanz. Und ich bin bereit Informationen dieser Art meistbietend zu verkaufen.
Kommt auf mich zu - bietet mir Geld, ich halte auch Vorträge zum Thema!

Frau Merkel, belegen Sie Ihre Aussagen!

Es ist mittlerweile geklärt:
Es gab in Chemnitz keine "Menschenjagd" durch einen "rechtsextremen Mob".
Es gab auch keine Aufmärsche mit Hitlergrüßen.
Wo dies gemeldet wurde - da war dies das Phänomen sogenannter "fake-News". Ohne Wahrheitsgehalt. Um so schockierender, dass Presse und sogar Politik diese Nachrichten aufgriffen, um gegen ein ganzes Bundesland und die zweitgrößte politische Partei (und einzige Opposition) in Deutschland zu hetzen.
Der Hass, von Seiten eines Heiko Maas, eines Herrn Kretschmer oder einer Frau Kippling, ergoss sich in den folgenden Tagen über alle Medien auf die Deutschen.

Was aber dem Fass die Krone aufsetzt:
Die Kanzlerin, die Verwaltungschefin für ALLE Deutschen ist, schließt sich der Verbreitung von fakenews und Hetze unreflektiert an.

Hoffnungsvoll stimmt aber der Aufruf des Dresdner Politikprofessors Prof. Dr. Patzelt, der die Kanzlerin (als Verwaltungschefin zur Neutralität verpflichtet) auffordert Ihre Behauptungen zu belegen.

Ich rufe dazu auf, sich dieser Aufforderung anzuschließen:

https://www.change.org/p/bundesregierung-frau-bundeskanzler-bitte-belegen-sie-ihre-behauptungen

Dienstag, 26. Juni 2018

Anlässlich der neuen Gedenktafel "Schulkampf in Goldenstedt"


Danke für das Gedenken!

Ich bin fast euphorisch vor Freude, dass man in Goldenstedt den Schul- (oder auch Kreuz-)kampf nicht vergessen hat.
1938 wollten die Nazis nicht nur die Bekenntnisschulen auflösen (auch in Goldenstedt gab es damals eine evangelische und eine katholische Schule) sondern auch christliche Symbole in Klassenzimmern verbieten.
Kruzifixe in katholischen und Lutherbilder in evangelischen Klassen sollten der Vergangenheit angehören, diese Dinge würden die Volksgemeinschaft spalten sagte man damals – nur staatliche Symbole wie Bilder des Staatsoberhauptes wären noch erlaubt worden.
Dagegen stand man im Oldenburger Münsterland auf. Auch in Goldenstedt im Mai 1938.
Ein klares Zeichen: Wenn den Leuten hier damals etwas nicht passte – dann sind sie mutig dagegen angegangen.
NS? Na gut, aber die christliche Prägung und die christliche Erziehung der Kinder, das ließ man sich nicht nehmen.

Was mich daran freut?
Ich dachte, die CDU würde das Thema lieber vergessen. Immerhin war es doch ein CDU-Gemeinderat unter dessen Herrschaft dann in den 60ern verwirklicht wurde, wovon die braunen Sozialisten nur feucht träumen konnten. Die Einheitsschule für Goldenstedter Schüler.
Was mich natürlich brennend interessiert:
Gab es in den 60ern damals eigentlich noch Proteste? Oder war man da (eine Generation später) schon gleichgültig geworden?
Und gibt es heute noch christliche Symbole in den Klassenzimmern? Kreuze? Luther- oder Papstbilder?
Ist man nur einfach mal „stolz“ auf die Groß- und Urgroßeltern – oder teilt man auch noch etwas von deren Überzeugungen? Ist man in all diesen Fragen (ich weiß, dass ist jetzt provokant) mehr auf Seiten der NS-Gauleitung oder auf Seiten der alten Goldenstedter?
Darf man ja fragen – angesichts der Enthüllung dieser Tafel.

Was mich auch freut:
Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Das sagt schon die Bibel.
Und wenn man kritische Äußerungen über die Regierung kriminalisieren will – wie nennt man das dann? „Hetze“ (mit diesem Vorwurf hat man die Rädelsführer ins KZ gesperrt) und „Spaltung der Volksgemeinschaft/Gesellschaft“ (wie damals etwa durch den Hinweis das man seine Kinder christlich und nicht (nur) nationalsozialistisch erziehen will).
Ich bin froh, dass es heute über Ausgrenzung und Bedrohung (hin und wieder Sachbeschädigung) nicht mehr hinaus geht – das man nicht fürchten muss in ein KZ gesteckt zu werden wenn man die Kanzlerin kritisiert oder Entscheidungen der Regierung suboptimal findet.
Wenn man (Aufgrund hunderter Gespräche mit deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen) der Meinung ist das niemand gern in der Fremde lebt – dass sich Jeder wünscht möglichst heimatnah am Aufbau einer besseren Zukunft mitarbeiten zu können. Und das wir dabei helfen sollten statt uns einzubilden das Flüchtlinge nur glücklich werden können wenn wir sie zu Deutschen machen.
Aber gut, Willibald Meyer rief ja auch zur Zivilcourage auf. Dazu, das wir, als Demokraten, allem entgegen treten das Tendenzen zu autokratischen oder diktatorischen Systemen zeigt. Wo immer Parlamente und Volksvertretungen nur noch Vorgaben der Exekutive umsetzen statt diese zu kontrollieren und zu kritisieren (wie etwa in der EU der Fall – die unserem Bundestag über 90 % der Gesetze vorlegt, zur Abarbeitung – nicht zur Kontrolle).

Ich habe wieder mehr Mut zur Zivilcourage.

Danke, Bürgermeister!

Dienstag, 20. März 2018

Ornithologie

Nicht nur weil wir als Pfadfinderschaft Abzeichen für Vogelkundler (Ornitologen) und Naturforscher haben – sondern auch, weil eigentlich Jeder unsere heimischen Tiere und Pflanzen kennen sollte, ist es eine gute (und ziemlich einfache) Sache Vögel zu beobachten. Das geht im kleinsten Garten (und sogar auf Balkonen oder vor Zimmerfenstern). Und man kann ein wenig nachhelfen. Um Vögel anzulocken und gut beobachten zu können gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Nistkästen. 

Die sollten spätestens Ende Februar hängen – man kann es auch später noch versuchen, aber wahrscheinlich muss man dann ein Jahr warten bis Vögel einziehen. Wenn ihr einen gut verarbeiteten Kasten aufhängt – dann ist er aber auch im kommenden Jahr noch brauchbar. Es gibt für unterschiedliche Vögel unterschiedliche Kästen. Vom kleinen Meisenkasten bis zum großen Kasten für Schleiereulen oder Fledermäuse. Schaut vorher, für welche Arten Euer Garten geeignet ist – und dann los. Am besten selbst bauen (Anleitungen gibt es im Internet) – man kann aber auch kaufen. Besonders Sperlinge und Schwalben können Nisthilfen gut gebrauchen – und brauchen keine großen Kästen.

2. Vogelfütterung 

Früher hat man nur im Winter gefüttert. Und da war es auch im Winter „Luxus“ für die Vögel. Heute setzt es sich immer mehr durch auch im Sommer zu füttern und die Chance zu nutzen die Vögel, die dann bald reichlich erscheinen, zu beobachten. Mein Vorschlag: Besorgt Euch Meisenknödel oder Futterspender und hängt sie vor Eurem Fenster auf, Vögel nehmen Euch hinter der Scheibe nicht wahr und ihr könnt sie von Nahem anschauen. Oder baut mit Eurem Vater ein Futterhaus (drauf achten: Im Ideal hängt es entweder – oder es steht auf einer Metallstange, sonst bedienen sich bald Ratten am Gratis-Menu, und dass wollt Ihr nicht wirklich). Bauanleitungen gibt es reichlich im Internet.

Bringt das was für den Artenschutz? 

Die Vogelfütterung hilft bedrohten Arten wenig (aber wohl doch hin und wieder). Die meisten Vögel, die an Futterstellen erscheinen, sind nicht selten. So sagen einige Naturschützer – aber mich wundert es nicht das seltene Arten an Futterstellen seltener zu sehen sind als Amseln oder Meisen. Mit Nisthilfen für seltene Arten ist es ja ähnlich: Manchmal dauert es Jahre bis ein Vogelpaar einer seltenen Art nun zufällig gerade auf den für ihn bereit gestellten Kasten trifft. Aber wenn man mit Nisthilfe und Zufütterung EINEM Sperlingspaar ermöglicht hat seine Brut in einem Sommer durchzubringen – dann ist das ein kleiner Erfolg. Und wenn sich in derselben Zeit zehn Blaumeisen-Paare satt gefressen haben.... Dann ist das auch kein Verlust für den Artenschutz.

Und weiter? 

Mit einer gut aufgestellten Futterstelle und ein paar gut besuchten Nisthilfen im Garten hat ein Pfadfinder vielleicht sein Abzeichen als Vogelkundler verdient – und eine Pfadfinderfamilie hat mit SICHERHEIT auch viel über heimische Vogelarten gelernt. Wenn ich merke, dass sich Mitglieder unseres Stammes dafür interessieren – dann werde ich im Laufe des Jahres 2018 immer mal kleine „Artenportraits“ heimischer Gartenvögel herum schicken, so dass wir am Ende des Jahres einen Überblick über die 20 wichtigsten Vogelarten in Nordwestdeutschland haben.