Sonntag, 24. April 2016

Pfadfinder ist nicht gleich Pfadfinder...

Wenige Tage nach meinem Artikel über die neu gegründete CFP-Gruppe in Visbek erschien dieser Artikel in der OV. Gut, Konkurenten abzuwerten ist kein guter Stil. Allerdings ist guter Stil auch nichts wofür die DPSG bekannt wäre. Vielerorts (es gibt Ausnahmen) ist es eher Alkoholkonsum und Diskozelte die diesen Verband prägen.
Zunächst wollte ich also überhaupt nicht reagieren. Aber es mehrten sich die Anfragen und es gab auch ernstnehmbare Stimmen die mich mahnten solche Art von Rufmord nicht unkommentiert stehen zu lassen.
Deshalb ist jetzt diese Stellungnahme raus:

Der Artikel über die DPSG-Ellenstedt vom 15.04. nahm teilweise direkten Bezug auf unsere Gruppe in Visbek. Das ist eigentlich eher ungewöhnlich – da aber einige Halb- und Unwahrheiten wiedergegeben wurden möchte ich kurz auf einige Punkte eingehen. Sachlich und streng an den im Artikel erwähnten Dingen orientiert um hier keine Schlammschlacht zu forcieren.
1. „Der Begriff Pfadfinder ist nicht geschützt“ - das entspricht der Wahrheit. Ebenso wie auch die Begriffe „Fussballer“, „Karnevalist“ oder „Messdiener“ nicht geschützt ist. Wer überprüfen möchte welche Pfadfindergruppe nach der Pfadfinderidee arbeitet und welche Gruppe sich vielleicht sehr davon entfernt hat – dem bleibt nur sich ein oder zwei oder mehr (das Angebot ist vielfältig) Bücher über das Thema zu besorgen – im Internet zu recherchieren und die Ergebnisse mit den bekannten Gruppen zu vergleichen. Diesen „Test“ brauchen unsere Gruppen nicht zu scheuen.
2. „militärischer Drill“ - ich bin seit 1989 Gruppenleiter von Pfadfindergruppen. Ich kann mich nicht erinnern jemals irgendwen „militärisch gedrillt“ zu haben. Ich habe auch viele Bekannte und Freunde in unterschiedlichsten Pfadfiinderbünden und -verbänden. Militärischer Drill ist mir in der Pfadfinderbewegung noch nie begegnet.
3. „Gehorsam“ - es stimmt tatsächlich, in einigen Punkten erwarten wir von Kindern und Jugendlichen auch Gehorsam. Und ich bin erfahren genug behaupten zu können: In jeder Gruppe, die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, wird im Zweifel auch Gehorsam erwartet.
4. „keine anderen kulturellen Gruppen“ wir nehmen Kinder und Jugendliche aus allen kulturellen Gruppen auf. Nehmen auch an internationalem Austausch und -Lagern teil. Daran gibt es bei uns keinen Mangel.
5. „keine sexuelle Vielfalt“ - stimmt. Auch keine sexuelle Einfalt. Das Thema Sexualität ist nicht unser Thema – Fragen beantworten wir, aber es gibt da keinerlei „Lehrplan“. Das Feld überlassen wir gern der DPSG.
6. „führt christlich nur im Namen“ - sicher nicht. Wir möchten offen sein für Katholiken, Lutheraner, Calvinisten, Baptisten, Pfingstler und Christen anderer Richtungen. Ebenso nehmen wir Kinder aus atheistischen Haushalten oder anderem religiösen Hintergrund auf. Aus diesem Grund kommt für uns nicht in Frage „Haustruppe“ einer Kirchengemeinde zu sein. Aber christlich-pfadfinderische Werte sind bei uns Thema.
7. „keine Entfaltung von Neigungen und Persönlichkeit“ eine Gruppe, die sich darum nicht kümmert, ist sicher bald uninteressant.
8. Spielen wir tatsächlich auch viel in der Natur.
9. Kann ich nur unterstützten das Eltern sich die Pfadfindergruppe ihres Kindes gut anschauen sollten. Der Kontakt zu den Eltern ist mir persönlich auch extrem wichtig um meine Jungs einschätzen zu können.

Für die Christliche Freie Pfadfinderschaft
-Stamm Südburg-
Ralf Fennig
Hauptstraße 13

49424 Goldenstedt