Dienstag, 20. März 2018

Ornithologie

Nicht nur weil wir als Pfadfinderschaft Abzeichen für Vogelkundler (Ornitologen) und Naturforscher haben – sondern auch, weil eigentlich Jeder unsere heimischen Tiere und Pflanzen kennen sollte, ist es eine gute (und ziemlich einfache) Sache Vögel zu beobachten. Das geht im kleinsten Garten (und sogar auf Balkonen oder vor Zimmerfenstern). Und man kann ein wenig nachhelfen. Um Vögel anzulocken und gut beobachten zu können gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Nistkästen. 

Die sollten spätestens Ende Februar hängen – man kann es auch später noch versuchen, aber wahrscheinlich muss man dann ein Jahr warten bis Vögel einziehen. Wenn ihr einen gut verarbeiteten Kasten aufhängt – dann ist er aber auch im kommenden Jahr noch brauchbar. Es gibt für unterschiedliche Vögel unterschiedliche Kästen. Vom kleinen Meisenkasten bis zum großen Kasten für Schleiereulen oder Fledermäuse. Schaut vorher, für welche Arten Euer Garten geeignet ist – und dann los. Am besten selbst bauen (Anleitungen gibt es im Internet) – man kann aber auch kaufen. Besonders Sperlinge und Schwalben können Nisthilfen gut gebrauchen – und brauchen keine großen Kästen.

2. Vogelfütterung 

Früher hat man nur im Winter gefüttert. Und da war es auch im Winter „Luxus“ für die Vögel. Heute setzt es sich immer mehr durch auch im Sommer zu füttern und die Chance zu nutzen die Vögel, die dann bald reichlich erscheinen, zu beobachten. Mein Vorschlag: Besorgt Euch Meisenknödel oder Futterspender und hängt sie vor Eurem Fenster auf, Vögel nehmen Euch hinter der Scheibe nicht wahr und ihr könnt sie von Nahem anschauen. Oder baut mit Eurem Vater ein Futterhaus (drauf achten: Im Ideal hängt es entweder – oder es steht auf einer Metallstange, sonst bedienen sich bald Ratten am Gratis-Menu, und dass wollt Ihr nicht wirklich). Bauanleitungen gibt es reichlich im Internet.

Bringt das was für den Artenschutz? 

Die Vogelfütterung hilft bedrohten Arten wenig (aber wohl doch hin und wieder). Die meisten Vögel, die an Futterstellen erscheinen, sind nicht selten. So sagen einige Naturschützer – aber mich wundert es nicht das seltene Arten an Futterstellen seltener zu sehen sind als Amseln oder Meisen. Mit Nisthilfen für seltene Arten ist es ja ähnlich: Manchmal dauert es Jahre bis ein Vogelpaar einer seltenen Art nun zufällig gerade auf den für ihn bereit gestellten Kasten trifft. Aber wenn man mit Nisthilfe und Zufütterung EINEM Sperlingspaar ermöglicht hat seine Brut in einem Sommer durchzubringen – dann ist das ein kleiner Erfolg. Und wenn sich in derselben Zeit zehn Blaumeisen-Paare satt gefressen haben.... Dann ist das auch kein Verlust für den Artenschutz.

Und weiter? 

Mit einer gut aufgestellten Futterstelle und ein paar gut besuchten Nisthilfen im Garten hat ein Pfadfinder vielleicht sein Abzeichen als Vogelkundler verdient – und eine Pfadfinderfamilie hat mit SICHERHEIT auch viel über heimische Vogelarten gelernt. Wenn ich merke, dass sich Mitglieder unseres Stammes dafür interessieren – dann werde ich im Laufe des Jahres 2018 immer mal kleine „Artenportraits“ heimischer Gartenvögel herum schicken, so dass wir am Ende des Jahres einen Überblick über die 20 wichtigsten Vogelarten in Nordwestdeutschland haben.