Montag, 7. November 2016

So what?

Fünf Jahre ist die Diskussion alt. Und jetzt hat sie ein Fan von mir ausgegraben - in dem christlichen Forum, dem ich als Admin dienen darf. 
Ich gebe aber zu: An meiner Einstellung hat sich grundsätzlich nichts geändert. Ich lege das Recht und die Pflicht der Eltern ihre Kinder zu erziehen weiter aus als die derzeitige Fassung des BGB. 
Zwei Mal in den letzten 27 Jahren habe ich (selbst) das Jugendamt über Familien informiert. Das eine Mal war es eine hysterische Mutter die völlig unberechenbar reagierte und das zweite Mal war es eine Familie deren Sohn eine Woche lang "verschwunden" war ohne das jemand wusste wohin.
Und einmal habe ich einer Gruppenleiterin den Rat gegeben mit dem Jugendamt zu reden. Das waren drei Kinder aus einer Familie in der der Vater schwerst Alkoholabhängig und die Mutter geistig behindert war - eine Familie in der offensichtlich auch sexueller Missbrauch in jeder Form vorkam
Ich habe noch nie eine Familie wegen Strafen angeschwärzt und war auch relativ entsetzt als auf einer Gruppenleiterweiterbildung dazu ermuntert wurde auch einen "Klaps" oder eine Backpfeife zu melden wenn man davon Kenntnis erhält.
Den Unsinn mache ich nicht mit.
Und das hat nichts mit unserem Grundgesetz zu tun (wie diese Deppen in ihrem Kommentar meinen) denn das Grundgesetz regelt das Verhältnis zwischen Staat und Bürgern (und elterliche Gewalt ist keine Staatsgewalt).
Wenn ich damit etwas "breche" dann das BGB.
Aber wenn man bedenkt das wir in einem Staat leben der gerade über die Legalisierung von Kinderehen diskutiert und in dem ein Parteivorsitzender einer inzwischen etablierten Partei mit einer Cannabis-Pflanze auf seinem Balkon gefilmt wird - da kann ich diesem Falle nur sagen "so what?"
Im übrigen steht die Meinungsfreiheit und das Recht offen zu diskutieren unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes. Ein Staat, der freie Diskussion und Meinungsäußerung zulässt, ist demokratisch. Ein Staat, der es einschränkt, ist es per Definition nicht mehr. Insofern lasse ich mir das Diskutieren nicht verbieten und auch nicht madig machen.