Dienstag, 24. Mai 2016

Gespräch zwischen dem "Zentralrat" der Muslime und dem AfD-Bundesvorstand

Lang hat es wohl nicht gedauert - der "Dialog" zu dem der AfD-Bundesvorstand vom Vorsitzenden des "Zentralrates der Muslime" (man kann es fast nur so nennen) vorgeladen wurde. Über die Presse hatte Herr Mayzek verkünden lassen das er mit Frau Dr. Petry reden muss.
Man hat innerparteilich kurz diskutiert ob man sich auf diese Art "einladen" lässt - und ist schließlich hingegangen. Dialog schadet nie - und man kann ja hören was es zu sagen gibt. Auch wenn dieser ominöse "Zentralrat" nicht einmal 1 % der Muslime in Deutschland vertritt so spielt er doch in öffentlichen Diskussionen immer wieder eine Rolle.
Aber wie gesagt: Lang dauerte er nicht, der Dialog. Herr Mayzek hatte klare Vorstellungen. Das er seine Vorwürfe zurücknimmt war für ihn nicht denkbar - stattdessen sollte der AfD-Bundesvorstand lapidar einige Punkte des auf dem Mitgliederparteitag beschlossenen Programmes für ungültig erklären.
Aber es stand noch etwas Anderes im Raume - eine Sache, die in unserer deutschen Kultur nicht so einfach zu übergehen ist. Mayzek hatte die AfD mit der NSDAP verglichen. Die schlimmste Art in Deutschland jemanden zu beleidigen. Das mag ihm vielleicht nicht bewusst gewesen sein (Hitler ist unter Muslimen sehr hoch angesehen und sein Buch "Mein Kampf" im Nahen Osten ein Bestseller) - aber für Deutsche ist das schlimm.

Solche Vergleiche sind
a) eine haltlose und unverschämte Beleidigung und
b) eine Verharmlosung des Nationalsozialismus in einer widerlichen Kaltschnäuzigkeit wie es selten ist.
Allerdings gäbe es einige wichtige Punkte die man den Vertretern dieses "Zentralrates" klar sagen muss und die trotz des Abbruches nicht ungesagt bleiben dürfen:
1. Wer zuhaus zu welchem Gott betet ist seine Privatsache. Da wird niemandem etwas vorgeschrieben. Wir zwingen auch niemandem zu einem Glauben oder Unglauben.
Jeder muss nach seiner Facon selig werden.
2. Religionsunterricht in Deutschland ist christlich/jüdisch. Warum? Weil man Grundkenntnisse dieser Religionen braucht um Deutschland und seine Kunst und Kultur zu verstehen.
3. In Einrichtungen gibt es Schweinefleisch. Auch. Wer damit ein Problem hat - gut, der soll sich etwas anderes bestellen oder an entsprechenden Tagen sein eigenes Essen mitbringen.
4. Es gibt auch Kreuze und christliche Symbole an und in Gebäuden sowie im öffentlichen Raum. Das ist deutsche Kultur - und wer hier lebt muss damit umgehen.
5. Natürlich dürfen sich hier lebende Muslime Gebetshäuser und Treffpunkte bauen. In Relation zur Größe ihres Vereines - und unabhängig von Dikaturen des Nahen Ostens und extremistischen Vereinigungen.
Und natürlich sind sie frei dort alles zu predigen - AUSSER den Umsturz unserer FDGO und den Hass auf Deutschland und die Deutschen.
Ob diese Bauwerke Minarette und Kuppeln brauchen entscheidet die Bautradition und das Gesamtbild vor Ort.
6. Niemand hier muss Christ sein. Aber dieses Land ist durch das Christentum geprägt. Fertig.

Montag, 2. Mai 2016

Konstruktive Kritik am BPT

Ich bin schon seit einiger Zeit AfD-Mitglied („Sympatisant“ bin ich seit 2013) – deshalb kann ich die Partei kritisieren ohne das man mir vorwerfen könnte ich würde es nur aus ideologischen Gründen tun.
Und ich weiß das es eine fast unmögliche (und dennoch möglich gemachte) Mammutaufgabe war in zwei Tagen Bundesparteitag nicht nur Formalia, Satzungsänderungen und die Auflösung eines Landesverbandes zwecks baldiger Neugründung zu behandeln – sondern auch noch ein komplettes Grundsatzprogramm zu erstellen.
Mein Glückwunsch dafür gilt der Versammlungsleitung und der doch (für die große Menge) sehr disziplinierten Versammlung.

Es ist klar das unter diesen Umständen nicht jeder Beschluss von Jedem ganz durchdacht werden kann und auch keine ausführlichen Diskussionen und Erörterungen mehr möglich sind. Das hätte eigentlich im Vorfeld, hätte über die vergangenen drei Jahre verteilt, stattfinden sollen. Es wurde versäumt. Aus bekannten Gründen. Also muss das Programm nachgebessert werden weil es nicht in toto verbessert beschlossen wurde. Kein Drama – wir haben ein Grundsatzprogramm und keine Bibel festgesetzt.

Für mich sind es zwei Dinge, die einen fahlen Beigeschmack hinterlassen.
Zwei Themen die ich hier ansprechen möchte – und die ich gegenüberstellen will um Inkonsequenz und fehlende Durchdachtheit der Beschlüsse darzulegen.

  1. Der Menschenschutz

Der Bundesparteitag hat sich mit der Frage der Tötung ungeborener Kinder befasst.
Es wurden sehr viele und sehr gute Ansätze in das Programm aufgenommen um Eltern zu ermutigen ihr Kind nicht töten zu lassen. Eine „Willkommenskultur“ für Kinder. Schön!
Darüber habe ich mich sehr gefreut. Auch über die Stärkung der Elternrechte gegenüber staatlicher Kollektivbetreuung. Nur zu begrüßen!
Die ganze Versammlung war auch GRUNDSÄTZLICH (mindestens verbal) gegen die Tötung ungeborener Kinder.
Und dann das ABER....
Vergewaltigte und sterbenskranke Frauen, vielleicht ein nicht ganz funktionsfähiges Kind – man kennt die Denkweisen und „Argumente“ - und vor Allem: Einige Frauen könnten uns vielleicht nicht wählen weil sie selbst oder eine andere Frau schon einmal in eine solche Tat involviert waren – und meinen sie könnten nur überleben indem sie getötete Kinder zur „Normalität“ erklären.
Nicht einmal die Vorgabe des Bundesverfassungsgerichtes, das der § 218 StGB verschärft werden müsse – sollte sich die Zahl der Abtreibungen nicht signifikant verringern – nicht einmal diese Vorgabe brachte die Versammlung zum Umdenken.
Lebensrecht als elementarstes Menschenrecht? Ja. Aber es ist verhandelbar.
Realismus für Relativismus. So geht der Kompromiss.
Das man mit derselben Logik auch Falschparker töten kann („mein Parkplatz gehört mir!“) - na gut, das bringt vielleicht der nächste Kompromiss.

  1. Der Tierschutz

Und hier versteht man keinen Spaß!
Es geht um die Frage des „Schächtens“ - eine jüdische Tradition, die auch von den Moslems übernommen wurde.
Ich gebe zu das ich Videos gesehen habe mit sehr unschönen Bildern. Wobei ich mich sowieso nie wirklich an Bilder von Schlachtungen erfreuen kann. Ich weiß, das es für den Fleischkonsum wichtig ist das Tiere getötet werden – aber wirklich „schön“ finde ich es nicht.
Ich verstehe also die Emotion jedes Mitgliedes wenn er beim Thema „Schächten“ sofort dagegen ist. Rein emotional ist das auch mein Standpunkt.
Dann kommt jemand und macht einen Kompromissvorschlag „Was ist denn wenn das Tier „schmerzfrei“ geschächtet wird – etwa wenn es vorher betäubt wurde?“
Und an diesem Punkt kommt die Versammlung in einen Modus, der für mich (und für viele Andere auch) unverständlich wird. Denn auch das Schächten unter Betäubung wird kategorisch abgelehnt. Da frage ich mich „was ist da los? Geht es jetzt und hier nicht mehr um den Tierschutz? Will man einfach nur Juden und Muslimen „eins auswischen“? Ihnen zeigen „ihr seid hier nicht willkommen“?“
Ich weiß das die AfD bei solchen Beschlüssen in großer Mehrheit nicht an die Juden gedacht hat.
Und jetzt kommt mein ABER:
Juden leben seit dem ersten Jahrhundert auf deutschem Boden. Als sich also im zehnten Jahrhundert „Deutschland“ zu bilden begann waren die Juden schon Teil unserer Nation.
Während des hrr standen sie unter dem besonderen Schutz von Kaiser und Papst (auch wenn das immer wieder schändlich missachtet wurde).
Seit den Befreiungskriegen (an denen auch Juden teilnahmen) sehen sich Juden auch als deutsche Patrioten – und sind als Deutsche seither neben ihren christlichen Kameraden in allen Kriegen unserer Nation verblutet.
Den abscheulichen Treuebruch der Nazizeit lasse ich mal außen vor...
Wir haben auch in unserer Partei jüdische Deutsche, die Patrioten unseres Landes sind. Die ich als Menschen und als Deutsche schätze – unabhängig davon wie ich Theologisch zum Judentum stehen mag.
Daraus speist sich meine Behauptung:
Das Judentum als Religion und Kultur gehört zu Deutschland. Ist Teil unserer Nation und nationalen Identität.
Ich weiß nicht wie wir in der Frage des Schächtens weiterkommen können und werden. Aber wir müssen an diesem Punkt weiterarbeiten. Notfalls müssen wir es machen wie mit der Kernenergie – aus ideologischen Gründen produzieren wir sie nicht selbst sondern importieren sie teuer aus dem Ausland. Oder wir finden eine andere Regel.
Diskutieren wir an diesem Punkt weiter!

Resümee


Was in jedem Falle unhaltbar ist:
Menschen aus Opportunismus zerstückeln lassen – und den Tierschutz absolut zu setzen nur um damit Muslime (und „nebenbei“ Juden) zu vergrämen.
Auch das Islamisierungsproblem werden wir ausschließlich über die Zuwanderungs- und Duldungspolitik lösen können. Nicht über kindische Piesackereien.