Sonntag, 29. November 2015

Thesen zur Diskussion "Bildungspolitik"

Auf dem Programm-Landesparteitag der AfD-Niedersachsen am 07.11.2015 in Celle durfte ich am Austausch mit der Programmgruppe "Bildung, Kultur und Medien" teilnehmen. Das habe ich zum Anlass genommen für mich ein Thesenpapier zur Bildungspolitik zu erstellen.
Nicht völlig ausgereift und auch erst als Diskussionsgrundlage, mit der ich meinen Standpunkt ausformuliert habe, verfasst:

Gedanken zur Bildungspolitik:
Bildung im Kleinkindalter
Bildung für Kleinkinder ist Aufgabe der Eltern oder Aufgabe von Eltern-Initiativen.
Heißt: Eltern sind so zu unterstützten das sie in der LAGE sind die Erziehung ihrer Kinder bis in das sechste Lebensjahr ganztags und bis in das 16. Lebensjahr halbtags zu gewährleisten.
Eltern, die sich dennoch für doppelte Vollzeit-Berufstätigkeit entscheiden tragen die Verantwortung dafür die Erziehung und Bildung ihrer Kinder entsprechend zu delegieren.
Kindergärten
Ein Halbtags-Kindergartenjahr für das (voraussichtlich) letzte Jahr vor der Einschulung halte ich für sinnvoll, würde es empfehlen und auch einen Rechtsanspruch darauf festschreiben wollen. Eine Kindergartenpflicht wäre nur dort zu rechtfertigen wo frühzeitig große Mängel in der Sprachentwicklung/Konzentrationsfähigkeit/Sozialverhalten festzustellen sind. Schulreife
Zur Schulreife gehört neben körperlichen, geistigen und emotionalen Voraussetzungen auch eine altersgemäße Beherrschung der deutschen Sprache. Wo dies nicht gegeben ist sollten Kinder für ein Jahr zurückgestellt und in eine Sprachförder-Klasse eingeschult werden, die der Grundschule beigeordnet ist und auf die Schulreife in diesem Bereich vorbereitet.


Primarstufe
In vier Jahren Grundschule soll primär wert auf das Ziel gelegt werden das Lesen und Schreiben sowie die Grundrechenarten sicher zu beherrschen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Sport- und Schwimmunterricht – am Ende des vierten Schuljahres sollte Jeder schwimmen können (entspricht dem ehemaligen „Freischwimmer“ als Mindestmaß). Kunst, Musik, Werken, Handarbeiten sowie Hauswirtschaft sollen zusätzlich praktische Fähigkeiten fördern u nd der Musikunterricht zudem die Freude am Singen und Musizieren wecken (in meiner Grundschulzeit haben wir noch zu Beginn jeden Tages ein Lied gesungen – und haben in der Grundschule auch noch die Nationalhymne gelernt (mit dem Versprechen wer sie richtig singen könnte würde dafür eine Eins bekommen) – das wäre vielleicht Fernziel. Aber wenn ich heute sehe das Klassen im Musikunterricht „Techno“ oder „HipHop“ machen wird mir übel – um den Dreck zu fördern braucht es keine Schule).
Heimatkunde sollte die Sagen der Region und die spannenden Berichte aus der Geschichte des Ortes vermitteln – eventuell auch regionale Lieder und Hymnen („Heil Dir oh Oldenburg“).
Sachkunde sollte den Wissensdurst der Kinder ansprechen und fördern.

Kurz:
Hauptfächer wären Deutsch, Mathematik und Sport/Schwimmen
Nebenfächer: Heimatkunde, Sachkunde, Musik, Werken, Handarbeit, Hauswirtschaft.
Mit sechs Schulstunden pro Schultag sind Grundschüler voll ausgelastet.
Interessierten Eltern steht es offen Initiativen für Hausaufgabenhilfe oder Nachmittags-AGs in ihrer Schule zu organisieren.


Sekundarstufe
In der Sekundarstufe bin ich für eine klare Aufgabenteilung des dreigliedrigen Schulwesens. Durchlässigkeit sollte gewährleistet bleiben – so das ein Wechsel zum zehnten Schuljahr Realschule von der Hauptschule aus mögllich ist oder ein Wechsel zum elften Schuljahr Gymnasium von der Realschule – allerdings müsste es dann ggf. Kurse geben um den speziellen Lehrstoff nachzuholen. Eventuell auch indem man ggf. vom Ende des neunten Schuljahres Hauptschule zum Anfang des neunten Schuljahres Realschule wechselt oder vom Ende des zehnten Schuljahres Realschule zum Beginn des zehnten Schuljahres Gymnasium und die Lehrpläne entsprechend aufeinander aufbauen.
Die Hauptschule
Sollte betont darauf hin arbeiten in ihren fünf Jahren die Schüler auf einen Beruf in Handwerk, Industrie oder Pflege vorzubereiten. Der Praxisbezug ist in allen Fächern zu suchen und herzustellen – handwerkliche und praktische Fähigkeiten sind zu fördern, Praktikas in entsprechenden Betrieben sind in regelmäßigen Abständen zu ermöglichen.
Der Hauptschüler ist kein „Rest der Auslese an Schulen“ sondern der Spezialist für alles praktische und handwerkliche. Und in diesen Bereichen soll ein Hauptschüler am Ende des neunten Schuljahres seinen Kameraden aus Realschule oder Gymnasium weit überlegen sein.
Das ist ein elitärer Anspruch.

Die Realschule
Soll eine breite Bildung vermitteln und im Grunde auf Berufe vorbereiten die im Bereich Angestellter oder Beamter zu finden sind. Dafür braucht es eine breite Allgemeinbildung – aber auch fundierte mathematische und sprachliche Kenntnisse sowie eine „Grundausbildung“ im Bereich Informatik. Das Gymnasium
Bereitet auf eine akademische Laufbahn vor. Obwohl es natürlich Fächer wie Sport, Werken oder Handarbeiten GIBT liegt der Schwerpunkt auf dem theoretischen erfassen und beschreiben. „Abitur“ soll wirklich „Hochschulreife“ bedeuten.
Kurz zur Sekundarstufe:
Ab dem siebten Schuljahr sind Schultage mit acht Schulstunden vertretbar. Allerdings ist darauf zu achten das bei solch langen Schultagen in den letzten Stunden Fächer unterrichtet werden die keine geistigen Hochleistungen fordern. Sport oder Werken würde sich anbieten.
In der Oberstufe kann auch über acht Stunden hinaus gegangen werden. Allerdings nach Möglichkeit in Absprache mit den Schülern und nicht an jedem Tag der Woche.

Ganz allgemein:
Zentralprüfungen:
Mindestens zum Ende eines jeden Schuljahres sollten landesweite, einheitliche Prüfungen in jedem Fach geschrieben werden – von schulfremden Beamten begleitet vorbereitet, durchgeführt und bewertet.
Die Durchschnittsnoten jeder Schule sollten dabei öffentlich bekannt gemacht und auch öffentlich diskutiert werden (liegt es am Einzugsgebiet der Schule? An der Ausstattung? Den Lehrern? Den Eltern?).

Religionsunterricht
Religion ist christlich-jüdischer Kulturunterricht. Die Berichte der Bibel, die Lebensgeschichte christlicher Persönlichkeiten wie Franziskus, Martin Luther, Menno Simons oder Dietrich Bonhoeffer. Außerdem Baugeschichte und Bestandteile von Synagogen und Kirchen.
In dieser Form ist der Unterricht auch für Atheisten, Agnostiker, Moslems usw. informativ und wichtig da diese Dinge viele Redensarten, Gemälde, Lieder, Bücher und Bauwerke in unserer Kultur prägen. Als ein solcher Unterricht kann Religion auch verbindlich für Alle sein.
In der Sekundarstufe kann man auch andere Religionen und Glaubensrichtungen kurz durchnehmen – aber etwa der Islam oder Hinduismus ist hier nur von untergeordneter Bedeutung.
Ab dem neunten Schuljahr könnte man Religion zugunsten von Philosophie-Unterricht abwählen.

Pädagogische Ziele
Schule ergänzt die Erziehung des Elternhauses. Sie ist nicht der Ort um Kindern und Jugendlichen zu vermitteln welche Partei sie später zu wählen haben oder in welchen Vereinen sie Mitglied werden müssen.
Schule soll offene Diskussion fördern wo die Schüler dafür offen sind.
Schule muss allerdings Tugenden der Arbeitsmoral fördern wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Fleiß, Ordnung, Durchhaltevermögen, Fähigkeit mit anderen zusammen zu arbeiten wie auch die Fähigkeit Aufgaben allein zu bewältigen.
In der Sekundarstufe ist Platz für Sexualkunde als Aufklärung über die körperliche Reifung zum Mann bzw. zur Frau und über Zeugung und heranwachsen von Kindern. Dieser Sexualkundeunterricht hat in enger Abstimmung mit den Eltern und in Respekt vor dem Schamgefühl der Kinder stattzufinden. 

Ergänzung:
Natürlich ist es das Recht der Eltern Privatschulen o.ä. einzurichten und zu betreiben.
Voraussetzung dafür ist das Klassen einer gewissen Größe zusammen kommen und für jede Klasse mindestens ein ausgebildeter Lehrer zur Verfügung steht.
Allerdings müssen sich auch diese Privatschulen bzw. -initiativen natürlich den Vergleichstests unterziehen und können aufgelöst werden wenn sie in diesen objektiven Vergleichstests regelmäßige und maßgebliche Mängel offenbaren.

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