Montag, 26. September 2022

Subjektive Eindrücke einer Ratssitzung

 Komme gerade von der Ratssitzung. Thema Energie war eine Qual. 

Erst hat unsere Klimamanagerin ihren Dienst vorgestellt, sie macht persönlich sogar einen ganz netten Eindruck - dennoch sorgten Teile ihres Vortrages bei mir für eine halbe Stunde hohen Blutdruck. Sie will die fossilen Energieträger aus Goldenstedt verbannen und überall "Elektrotankstellen" für Fahrräder und Autos installieren. 

Ihre Idee mit den "Baumpaten" (man kann sich bei der Gemeinde melden und einen Baum betreuen, nur Dünger oder irgendwelche Chemie darf man ihm nicht geben - CO2 womöglich auch nicht) war da fast noch "nett". Mit sowas könnte ich ja leben. Von mir aus soll sie auch Sinnesgärten pflanzen, ist mir wurscht - solang sie nicht Goldenstedt mit Windrädern und Solarzellen zupflastert... 

Aber meine Frage habe ich dann doch nicht gestellt, hätte auch niemand verstanden. Eigentlich wollte ich sie ja fragen woran man ihre Erfolge messen kann. Klima wären ja durchschnittlichen Wetterdaten an einem Ort von mindestens 30 Jahren - und welches Wetter sie uns denn jetzt garantieren könnte, wenn wir ihr fanatisch folgen. Habe ich mir verkniffen. Hätte der restliche Rat eh nicht verstanden. 

Die leben in ihrer Hippie-Welt. 

Dann kam das Thema Solarzellen beim Klärwerk. Ich habe all meine Argumente rausgehauen. 

(Ich möchte dazu sagen das die Energiewende gescheitert ist und wir in der angespannten Lage nicht in unzuverlässige, wetterabhängige Energielieferanten investieren sollten - sondern Druck machen sollten das grundlastfähige Kraftwerke ans Netz gehen bzw. dort gehalten werden. Das Geld und Flächen zu wertvoll sind für eine Energieform, die nur mit Gaskraftwerken im Hintergrund (die bei Dunkelflaute liefern können) wenigstens den Anschein von Zuverlässigkeit erwecken können. 

Eine Industrienation, und zu solch Einer gehört auch Goldenstedt, braucht zuverlässig und genau regelbare Energiequellen. 

Solaranlagen verbrauchen schon in der Herstellung mehr Energie als sie auf Jahre liefern können und versiegeln zudem Flächen, die dann sowohl für die Natur als auch für die Landwirtschaft (beides wichtiger) verloren sind.) 

Sämtliche Parteien haben dann für diese Anlage gestimmt. Nur auf zwei Argumente wurde ein wenig eingegangen - unter den Solarzellen könne ja Gras wuchern, insofern sei es keine Versiegelung der Fläche, man stellt halt nur den Boden in den Schatten. In meinem Elternhaus haben wir versucht, Rasen unter Bäumen zu pflanzen - seitdem weiß ich: Rasen braucht Sonne und kann im Dauerschatten nicht wachsen. 
Die Abstimmung: EINE Gegenstimme ansonsten einstimmig angenommen. 

Die prüfen keine Argumente. Nicht mal die FDP, die ich (zumindest zu 50 %) im Goldenstedter Rat für vernünftiger gehalten hätte. Die nicken einfach nur ab. Was soll man davon halten? 

Zweiter Aufreger für mich war noch der Nachtragshaushalt. Habe nicht viel dazu gesagt - nur dass ich mich enthalten werde. "Die Inflation rollt ja jetzt an, da können wir die Schulden, die wir jetzt machen, in ein oder zwei Jahren aus der Portokasse zahlen!". Würde mich nicht wundern, wenn die OV-Reporterin das zitiert. 

Oder sie macht mich als Energiewenden-Leugner nieder. Ich habe die Energiewende als gescheitert bezeichnet, darauf hingewiesen das wir in diesem Winter ihre Früchte ernten werden - und das man auf kein totes Pferd aufsteigen sollte. 

Das war sicher provokant für durchgeknallte Hippie-EndBRDler, aber ich stehe dazu. Und ich bin stolz darauf, es öffentlich gesagt zu haben.

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